Wer bei gutem Flugwetter den Geleitwinkelbereich mit dem Gleitschirm und Drachen rund um den Startberg verlassen und auf Strecke gehen will, benötigt den Paragleiter- bzw. Hängegleiterschein mit Überlandberechtigung, auch Streckenschein genannt.
Dazu ist unter anderem ein kurzer Streckenflug mit dem Paragleiter bzw. Drachen auf einer vorgegebenen Route zu absolvieren.
Auch für weniger geübte Paragleiter- und Drachen Streckenflieger ist der 10 km Flug in Werfenweng vom Startplatz Bischling aus zu schaffen. Falls die Thermik einmal auslässt ist der offizielle Landeplatz in Werfenweng immer noch gut zu erreichen, auch mit Anfänger Gleitschirmen der Kategorie A bzw. 1.
Des weiteren wurde bei der Planung darauf geachtet, dass in keine Ruhezonen für Wild- und Weidetiere eingeflogen wird, das ist neu siehe Link
Und nun noch ein paar Tipps für angehende Streckenpiloten
Grundvoraussetzung neben einer sicheren und vertrauten Ausrüstung für einen Para- oder Hängegleiter Streckenflug ist immer gutes Flugwetter (wenig Wind und angemessene Thermik).
Abhängig vom Startwind wird auf der Ost- oder Westseite vom Bischling in Werfenweng gestartet. Die beste Thermik findet man vormittags meist auf der Ostseite bzw. auf der Südseite, nachmittags naturgemäß auf der Westseite. Will man später über dem Hirschkogel mit Sicherheitshöhe ankommen, sollte man sich am Bischling ca. 400m hochschrauben.
Je nach Ankunftshöhe mit dem Gleitschirm oder Drachen am Hirschkogel, baut man dort in der Thermik wieder Höhe auf. Die Abflughöhe am Hirschkogel Richtung Wengerhofköpfl sollte ca. 1800m über MSL betragen, damit man in weiterer Folge am Wengerhofköpfel noch mit ca. 100m Höhe über Gipfelkreuz ankommt. Wenn einem das nicht gelingt kann immer noch das vordere Wiesegg angeflogen werden, und sich dort mit Hilfe der Thermik Höhe zu erarbeiten und dann weiter Richtung Nord zum Wengerhofköpl fliegen.
Den Rest der Strecke sollte dann im Gleitflug geschafft werden, sowohl mit dem Drachen als auch mit dem Paragleiter. Beim Rückflug kommst du dann wieder am Wiesegg vorbei eventuell findest du dort wieder Thermik die man noch zum Verlängern der Flugdauer nutzen kann.
Findet man am Bischling einmal keine Thermik oder ist es einem dort zu eng, kann man es gleich am Wiesegg mit dem Thermikfliegen versuchen. Hat man Erfolg, kann man den Flug zum Hirschkogel fortsetzen und versuchen die restliche Strecke für den 10 km Streckenflug abzufliegen.
Ist die Thermik gut und trägt dich am Bischling gleich auf ca. 2600m sollte die gesamte Strecke im anschließenden Gleitflug geschafft werden.
Die Dokumentation des Fluges für Paragleiter und Drachen erfolgt mit den Fluginstrumenten (Vario, GPS). Die Flugdaten werden durch den Piloten innerhalb von 14 Tagen nach der Flugdurchführung und deren Auswertung am PC (Flugauswerte-Software Flychart Software – igc-Datei) per Internet, per Post, oder eigenhändig an uns übermittelt. Für die Archivierung wird zusätzlich ein Ausdruck auf Papier benötigt.
Wir hoffen, den zukünftigen Para- und Drachen Streckenpiloten mit den hier zur Verfügung gestellten Infos ein wenig geholfen zu haben. Zu guter letzt wünschen wir euch viel Spaß und Erfolg beim Erfliegen der Strecke für die Überlandberechtigung im Fluggebiet Werfenweng.
Wie ihr wisst wurde der Pilotenschein für Paragleiter im Scheckkartenformat ausgestellt. Jetzt gibt es ein neues Format für uns Gleitschirm- und Drachenflieger. Die blaue Scheckkarte wurde durch einen neuen Lappen ersetzt. Wir hoffen er gefällt Euch.
Für den österreichische Paragleiterschein gibt es verschiedene Namen so nennt man ihn auch noch die beschränkte Lizenz für Gleitschirmflieger, Sonderpilotenschein oder SoPi, es ist alles das gleiche. Der Paragleiterschein berechtigt zu Flügen in der Umgebung des Fluggeländes sprich des Gleitwinkelbereiches. Wollt ihr dann wegfliegen vom Gelände, braucht ihr die unbeschränkte Berechtigung. Diese hat dann auch wieder mehrere Namen wie Überlandberechtigung oder B-Schein.
Nach der Verwirrung mit den Bezeichnungen der Gleitschirmscheine die wir hier gestiftet haben können wir verstehen wenn ihr euch doch für den original Mulitpass von Leeloo entscheidet, hier der Link.
Wer aber doch lieber Paragleiten lernen möchte braucht ca. 3 Wochen, gute Laune, Segen vom Wettergott, etwas Hartnäckigkeit und Liebe zur Natur.
Der Paragleiterschein wird vom österreichischen Aeroclub ausgestellt. Verlängern müsst ihr den Paragleiterschein nicht, er gilt unbefristet, außer der Tandemberchtigung für Gleitschirm und Drachen. Sie muss alle 3 Jahre verlängert werden. Das Mindestalter für den Multipass ist 15 Jahre. Dies wurde 2012 um ein Jahr nach unten gesetzt.
Was es dann noch gibt, na die IPPI Card, das ist dann ein internationaler Anerkennungsschein der CIVL /FAI und bestätigt den Besitz einer nationalen Lizenz. Der wird auch vom Österreichischen Aeroclub ausgestellt. Dafür braucht ihr aber keine Prüfungen absolvieren. Sie wird mittels Antrag bei der Flugschule oder beim Aeoclub angefordert. Die IPPI Card sollte dann im Ausland mitgeführt werden.
Eine uneingeschränkte gegenseitige Anerkennung der Gleitschirm- und Drachenberechtigung gibt es zwischen Österreich, Deutschland und weitgehend mit der Schweiz. Bei Gleitschirmflügen im Ausland gelten die luftrechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes.
Noch eine Info: Hänge und Paragleiter sind im Sinne des LFG (Österreichisches Luftfahrtgesetz), Luftfahrzeuge. Folgende Pflichtversicherungen für das Gleitschirmfliegen sind in Österreich
vorgeschrieben:
Halterhaftpflicht und Flugunfalluntersuchungsversicherung
(Die Kosten für die Versicherung belaufen sich pro Jahr auf etwa 50 bis 100 Euro, je nach Versicherungsanbieter).
Der Pilotenschein für Gleitsegelführer/Paragleiter kann von der Erlaubnisbehörde widerrufen und eingezogen werden, wenn Zweifel am ausreichenden fachlichen Wissen des Lizenzinhabers bestehen und eine angeordnete Überprüfung verweigert wurde, oder Zweifel am ausreichenden praktischen Können bestehen und eine Überprüfung verweigert oder nicht bestanden wird. So steht`s im Gesetzestext also sauber bleiben!
Folgende Dokumente sollt ihr beim Gleitschirmfliegen mitführen, Fluglizenz, Versicherungsnachweis, Personalausweis, ggf. Flugbuch. Vom Sonderpilotenschein macht ihr Euch am besten eine Kopie und führt diese mit.
Der Multipass für die Gleitschirmausbildung kostet im Ausbildungspaket 990 Euro. Verglichen mit andern Flugsportarten ist das aber günstig, hier geht es zur Anmeldung Paragleiten.